CDU und SPD gleichauf: AfD legt in Niedersachsen auf 20 Prozent zu

CDU und SPD gleichauf: AfD legt in Niedersachsen auf 20 Prozent zu

Die politische Landschaft in Niedersachsen steht vor einem tiefgreifenden Wandel: In der neuesten Sonntagsfrage von Infratest dimap im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks (NDR) liegen CDU und SPD mit jeweils 26 Prozent der Stimmen gleichauf – ein dramatischer Rückgang für die Christdemokraten, ein kleiner Gewinn für die Sozialdemokraten. Die AfD hingegen schießt auf 20 Prozent nach oben, ein Sprung von fünf Prozentpunkten innerhalb eines Jahres. Die Umfrage, die zwischen dem 12. und 17. November 2025 bei 1.156 wahlberechtigten Niedersachsen durchgeführt wurde, zeigt: Der alte Koalitionszwist zwischen CDU und SPD ist passé. Stattdessen wächst eine neue Kraft – und sie kommt von rechts.

Ein Jahr, ein Umbruch: Von 32 auf 26 Prozent

Noch im November 2024 lag die CDU mit 32 Prozent klar vorne, die SPD folgte mit 25 Prozent. Jetzt? Beide Parteien stehen Kopf an Kopf – und die CDU hat dabei 6 Prozentpunkte verloren. Das ist kein harmloser Rückschlag. Das ist ein Absturz, der tief in der Wählerbasis kratzt. Was ist passiert? Ein Teil der früheren CDU-Wähler wandert zur AfD ab, ein anderer bleibt zu Hause. Die Partei scheint in der Debatte um Sicherheit, Bildung und Energiepolitik nicht mehr als verlässliche Alternative wahrgenommen zu werden. Die SPD hingegen hält sich mit einem winzigen Zuwachs von einem Prozentpunkt über Wasser – aber nicht weil sie neue Anhänger gewonnen hat, sondern weil die Konkurrenz noch stärker schwächelt.

AfD: Von 15 auf 20 Prozent – ein Trend, der nicht mehr zu stoppen ist

Die AfD ist nicht mehr nur die Partei, die protestiert. Sie ist die Partei, die zählt. Mit 20 Prozent erreicht sie ihren höchsten Stand seit der letzten Landtagswahl 2022, als sie noch bei 15 Prozent lag. Das ist kein Einzelfall. In fast allen Umfragen der letzten sechs Monate zeigt sich ein gleichmäßiger Anstieg – immer zwei, drei Prozentpunkte, mal mehr, mal weniger. Jetzt ist der Punkt erreicht, an dem sie die Grünen überholt hat und sich der SPD auf 6 Prozentpunkte nähert. Die AfD hat sich von einer Protestpartei zu einer Regierungspartei im Ansatz entwickelt – zumindest in der Wahrnehmung der Wähler. Die Frage ist nicht mehr, ob sie in den Landtag einzieht, sondern ob sie in der nächsten Legislaturperiode sogar die zweitstärkste Kraft wird.

Die anderen Parteien: Grüne, Linke und die Verlierer

Bündnis 90/Die Grünen verharren bei 12 Prozent – ein stabiler, aber nicht mehr wachsender Block. Die Linke bleibt mit 6 Prozent stabil, während die FDP und das Bündnis Sahra Wagenknecht jeweils nur 3 Prozent erreichen. Beide sind in der Krise: Die FDP verliert weiter an Boden, nachdem sie bei der Bundestagswahl knapp die Fünf-Prozent-Hürde verpasst hat. Das Bündnis Sahra Wagenknecht, das noch vor einem Jahr als neuer Hoffnungsträger der Linken galt, verliert nun 1 Prozentpunkt – ein Zeichen, dass die Wähler nicht mehr wissen, ob sie mit diesem Projekt etwas gewinnen oder nur eine neue Spaltung riskieren.

Was bedeutet das für die Regierungsbildung?

Ein Koalitionsmodell mit CDU und SPD – wie es in den letzten Jahren praktiziert wurde – wäre jetzt nicht nur schwierig, sondern politisch fast unmöglich. Beide Parteien haben ihre Wählerbasis verloren, und beide haben sich gegenseitig als verlässliche Partner entlarvt. Eine Jamaika-Koalition (CDU, Grüne, FDP) ist mit nur 41 Prozent nicht mehr realistisch. Eine Ampel (SPD, Grüne, FDP) käme auf 41 Prozent – auch nicht ausreichend. Die einzige stabile Mehrheit, die theoretisch möglich wäre, wäre eine Große Koalition mit AfD – aber das ist ein Tabu, das selbst die AfD nicht wagt, zu brechen. Was bleibt? Eine Minderheitsregierung. Oder – und das ist das Unangenehme – eine Wahl, bei der die AfD als stärkste Kraft in den Landtag einzieht, ohne sie zu wählen. Denn viele Wähler, die die AfD nicht wollen, wählen sie trotzdem, weil sie CDU und SPD nicht mehr vertrauen.

Historischer Kontext: Von 43 Prozent SPD 2002 bis heute

Historischer Kontext: Von 43 Prozent SPD 2002 bis heute

Der Vergleich mit früheren Umfragen ist erschütternd. Im Jahr 2002 lag die SPD bei 43 Prozent, die CDU bei 41 – ein Klassiker der deutschen Politik. Heute? Beide Parteien liegen bei 26. Die Grünen, die damals bei 6 Prozent lagen, haben sich verdoppelt. Die AfD, die 2002 noch nicht existierte, ist jetzt die drittstärkste Kraft. Die FDP, die einst mit 8,5 Prozent 2004 stärker war als heute, ist heute ein Flüstern. Die politische Mitte ist nicht nur geschwächt – sie ist fast verschwunden. Die Wähler suchen nach Alternativen, und die etablierten Parteien haben sie nicht geliefert. Die Umfragen auf dawum.de zeigen diesen Trend klar: Ein Abstieg der Mitte, ein Aufstieg der Ränder.

Wer ist Sebastian Lechner? Und warum kennt ihn nur jeder Dritte?

Ein merkwürdiger Nebensatz in der Berichterstattung von Rundblick Niedersachsen taucht auf: Nur jeder dritte Wähler kennt Sebastian Lechner. Wer ist er? Die Quellen sind unklar. Kein Minister, kein Landtagsabgeordneter, kein Parteivorsitzender mit diesem Namen ist in Niedersachsen bekannt. Vielleicht ein Kandidat, der nicht auf den Listen steht? Ein Kandidat für ein Amt, das noch nicht einmal öffentlich ausgeschrieben wurde? Oder einfach ein Name, der zufällig in der Umfrage auftauchte? Die Ungewissheit ist bezeichnend. Es spiegelt wider, wie wenig die Wähler noch mit den Namen und Gesichtern der Politik vertraut sind. Die Parteien haben ihre Führungsfiguren verloren – und mit ihnen das Vertrauen.

Frequently Asked Questions

Warum steigt die AfD in Niedersachsen so stark an?

Die AfD profitiert von der Enttäuschung vieler früherer CDU-Wähler, die sich von der etablierten Politik abgewandt haben – besonders in ländlichen Regionen und bei älteren Wählern. Themen wie Energiekosten, Sicherheit und Migration dominieren die Diskussion, und die AfD hat sich als einzige Partei etabliert, die diese Themen mit emotionaler Klarheit anspricht. Ein Teil der Zuwächse kommt auch von ehemaligen FDP- und Linke-Wählern, die sich von den etablierten Parteien entfremdet fühlen.

Kann die CDU die Verluste noch wettmachen?

Möglich, aber unwahrscheinlich. Die CDU verliert nicht nur Wähler, sondern auch Glaubwürdigkeit. Ihre Führungskräfte wirken abgekämpft, ihre Programme wirken veraltet. Ein Rückgang von 6 Prozentpunkten in einem Jahr ist kein Zufall – es ist das Ergebnis einer langjährigen Strategie, die auf Konservatismus setzt, statt auf moderne Antworten. Ohne radikale Erneuerung und eine neue, sichtbare Führung wird die Partei in der nächsten Wahl weiter abrutschen.

Was bedeutet die Gleichstand zwischen CDU und SPD für die Landespolitik?

Erstmals seit Jahrzehnten gibt es keine klare stärkste Partei. Das macht Koalitionsverhandlungen extrem schwierig. Eine Große Koalition wäre die logische Lösung – aber sie wäre politisch unpopulär. Die Wähler erwarten jetzt neue Akteure. Die SPD könnte versuchen, mit den Grünen zu regieren, aber ohne die FDP fehlt die Mehrheit. Die Folge: eine Minderheitsregierung oder gar eine Neuwahl – beide Optionen sind mit Unsicherheit verbunden.

Wie vergleicht sich die aktuelle Umfrage mit der Bundestagswahl 2025?

Bei der Bundestagswahl 2025 lag die CDU in Niedersachsen mit 31,1 Prozent deutlich vor der SPD (29,4 Prozent), während die AfD mit 17,6 Prozent hinter der CDU lag. Die Landtagsumfrage zeigt nun einen Umkehrpunkt: Die AfD ist stärker als die SPD, und die CDU hat an Boden verloren. Das deutet darauf hin, dass die Landespolitik sich immer stärker von der Bundesebene löst – und dass lokale Themen wie Schulpolitik, Verkehrsanbindung und Klimaschutz in Niedersachsen stärker gewichtet werden als nationale Debatten.

Warum ist die Wahlbeteiligung in Niedersachsen ein Risiko?

In früheren Landtagswahlen lag die Beteiligung bei 65 Prozent. Wenn die Wähler sich enttäuscht fühlen – und viele tun das –, könnte die Beteiligung unter 60 Prozent sinken. Das wäre ein Signal: Die Demokratie wird nicht mehr als lebendig empfunden. Die AfD profitiert von niedriger Beteiligung, weil ihre Anhänger motivierter sind. Wenn die Mitte zu Hause bleibt, gewinnt die Radikale.

Geschrieben von Maximilian Grünwald

Hallo, mein Name ist Maximilian Grünwald und ich bin ein Experte für Sport, insbesondere Golf. In meiner Freizeit schreibe ich gerne über Golfturniere, Techniken und Ausrüstung. Ich liebe es, mein Wissen und meine Erfahrungen mit anderen Golfbegeisterten zu teilen, um ihnen dabei zu helfen, ihr Spiel zu verbessern. Ich habe schon für verschiedene Golfmagazine und -blogs geschrieben und halte mich stets auf dem Laufenden über die neuesten Entwicklungen in der Golfwelt. Mein Ziel ist es, durch meine Beiträge die Golf-Community zu inspirieren und zu unterstützen.